2024 Roudnice n. L. (CZ), 3 Rennen am 05. - 06.Juli 2024
Sieben Tage radsportlich und kulturell unterwegs im Rahmen der Radrennen in Roudnice n. L (Tschechien) 2024
Der RV Zwenkau konnte mit seiner 22. Teilnahme an den Radsportveranstaltungen in Roudnice seine langjährige „Roudnice-Tradition” im Juli 2024 fortsetzen. Zur kleinen Zwenkauer Gruppe gehörten als Aktive die Rennsportsenioren Frank Pörsch, Gunter Häntsch und Günter Bohnet sowie als sportliches Begleitpersonal Organisator Günter Arndt, Lydija Wegerdt-Arndt, Sigrid Rammler und Inge Häntsch.
Der veranstaltende Radfahrer-Verein KCR (Klub Cyklistů Roudnických) hatte wie immer am 5. Juli das Einzelzeitfahren „Memoriál Zdeňka Bambáska" und das 3er-Mannschafttszeitfahren „Giro de Zavadilka” über jeweils 21.5 km sowie am 6. Juli das Rundstreckenrennen „Memoriál Vladimíra Urbana nejstaršího" mit entprechend den Altersklassen U 15 bis ≥ 70 Jahre unterschiedlichen Distanzen von 64.5 bis 107.5 km im Programm.
Neu im Angebot waren am 5. Juli Kinderrennen auf einem asphaltierten Spielplatz im Sportareal „Pod Lipou“ („Unter der Linde“) in unmittelbarer Nähe der Anmeldung und Startnummern-/Transponderausgabe für die Rennen der Erwachsenen. Die Kinderrennen waren feinstufig eingeteilt in die Altersklassen 0-3 Jahre/ Laufräder, 3-4 Jahre/ Kinderräder, 5-6 Jahre (ab dieser Klasse ohne vorgeschriebenen Fahrradtyp), 7-8 Jahre, 9-10 Jahre und 11-12 Jahre. In Abhängigkeit von der Anzahl der zu fahrenden Runden ergaben sich Streckenlängen von 50 - 3000 m. Die Altersklasse 13-14 Jahre startete beim Einzelzeitfahren „Memoriál Zdeňka Bambáska", wenn eine Begleitung durch Erwachsene gewährleistet war. Alle Altersklassen der Kinderrennen hatten zudem ein Geschicklichkeitsfahren zu absolvieren.
Da unsere drei Renner von zu Hause einen guten Trainingszustand mitgebracht hatten, reichten lockere Trainingseinheiten für die Rennen am 5. und 6. Juli aus, so dass sich gemeinsame Ausfahrten mit den „Nicht-Berufsfahrern” unserer Gruppe ergaben. Vor den Renntagen führte eine Tour von Roudnice auf dem rechtselbischen Elberadweg nach Litoměřice (Leitmeritz) mit seinem historischen Stadtzentrum (seit 1978 städtisches Denkmalreservat) und nach Terezín (Theresienstadt) zur KZ-Gedenkstätte. Auf dem linkselbischen Elberadweg ging es dann zurück nach Roudnice. Am radrennfreien Tag 7. Juli gab es dann noch einmal eine gemeinsame Ausfahrt von Roudnice auf dem linkselbischen Elberadweg in östlicher Richtung zum Ruderkanal Račice bei Štětí (Austragung der Ruder-Weltmeisterschaften 2022) und nach Mělník mit der bekannten Mündung der Moldau in die Elbe. Nach einem „zerrigen” innerstädtischen Anstieg zum 40 m über der Elbe thronenden Schloss Mělník war der Wendepunkt der Tour nach 35 km erreicht. Lohn für den Anstieg war ein herrlicher Blick aus der Vogelperspektive auf die Elbe, Moldau und den Moldau-Schifffahrtsknal. Danach drängte es uns zu einer Pause. Die passende Lokalität dafür fanden wir 30 m vom Schloss entfernt im Freisitz des „Restaurace U Svatého Václava" („Restaurant Zum Heiligen Wenzel"). Wir hatten uns auf die tschechische Spezialität Rinderbrühe mit Leberknödeln und Nudeln (Hovězí vývar s játrovými knedlíčky a nudlemi) „eingeschossen", die aber leider nicht auf der Speisekarte stand. Der Kellner bot uns stattdessen ein Koblauchsüppchen (Česneková polévka) an. Das hat geschmeckt, so dass wir gestärkt die 35 km zurück nach Roudnice in Angriff nehmen konnten.
Erst die Arbeit, dann das Vergnügen - oder auch umgekehrt! Die Arbeit hatten doch unsere Seniorenrenner schon am 5. und 6. Juli erledigt. Gunter Häntsch konnte sich am Vormittag des 5.Juli im Eizelzeitfahren „Memoriál Zdeňka Bambáska" in der Klasse ab 70 Jahre im Vergleich zu 2023 vom 5. auf den 4. Platz verbessern. Frank Pörsch wurde in diesem Rennen in der gleichen Klasse 11.
Am Nachmittag des 5. Juli waren Frank Pörsch und Gunter Häntsch schon wieder im Einsatz. Zusammen mit Günter Bohnet starteten sie im 3er-Mannschaftszeitfahren „Giro de Zavadilka” in der ältesten Klasse über 210 Jahre Gesamtalter. Dieses Rennen kann man getrost als Paradedisziplin des RV Zwenkau in Roudnice einordnen. Etliche Podestplätze und gute Platzierungen, die im Verlauf der Jahre von 2001 bis 2023 mit unterschiedlichen Zusammensetzungen der Mannschaft erzielt wurden, untermauern diese Feststellung. Und so galt es dieses Mal, den zweiten Platz von 2023 zu verteitigen. Und das gelang der Mannschaft in der seit 2020 bewährten Zusammensetzung Häntsch - Pörsch - Bohnet mit großem Kampfgeist.
3er-Mannschaftszeitfahren 2024 in Roudnice-Vědomice_Zavadilka.
Die Mannschaft des RV Zwenkau in vollem Einsatz dem Ziel entgegen.
Auf dem Siegerpodest standen tschechische und deutsche Radsportsenioren, die sich durch ihre Teilnahmen an den Roudnicer Radrennen in den vergangenen Jahren zumindest dem Aussehen nach längst kennen und als „alte Bekannte" bezeichnet werden können.
Und tatsächlich hatten Frank Pörsch, Gunter Häntsch und Günter Bohnet an ihrem letzten „Arbeitstag" am 6. Juli im Rundstreckenrennen „Memoriál Vladimíra Urbana nejstaršího" über drei Runden = 64.5 km aus den „alten Bekannten" vom Siegerpodest Josef Fučík, Josef Král, Josef Krajčík und Josef Řačák als rennsportliche Konkurenten. In diesem Rennen erzielte Günter Bohnet mit Platz 4 mit 49 s Rückstand auf den Sieger das beste Ergebnis unserer drei Senioren. Gunter Häntsch wurde 6. und Frank Pörsch 9.
Fazit: wir hatten sportlich und freizeitlich gesehen sechs schöne Tage in Tschechien. Wir hoffen, 2025 wieder in Roudnice dabei zu sein.
Günter Arndt